Die Wende im Kampf gegen Fettleibigkeit, Verdauungskrankheiten und Krebserkrankungen: EU muss jetzt handeln

Published on Mon 30 Jun 2025 6:13:46 UTC

BRSSEL, 30. Juni 2025 /PRNewswire/ -- Fettleibigkeit fhrt zu einem starken Anstieg von Verdauungsstrungen und Krebserkrankungen in ganz Europa, insbesondere bei Menschen unter 50 Jahren, wo Stigmatisierung und geringes Bewusstsein eine frhzeitige Diagnose verzgern. Als Reaktion darauf veranstaltete die United EuropeanGastroenterology (UEG) Connecting the Dots: Obesity, Digestive Diseases and Cancers am 5. Juni im Europischen Parlament. Die Veranstaltung brachte politische Entscheidungstrger, Kliniker, Patientenvertreter und fhrende Persnlichkeiten des ffentlichen Gesundheitswesens zusammen, um dringende, koordinierte Manahmen zu fordern.

Bei der Erffnung der Veranstaltung betonte MEP Romana Jerkovi, Vorsitzende der MEP Digestive Health Group, das Ausma der Krise. Fast 60 % der Europer und eines von drei Kindern sind bergewichtig oder fettleibig", sagte sie. In die Prvention zu investieren ist nicht nur eine gute Gesundheitspolitik, sondern auch eine kluge Wirtschaftspolitik." Sie pldierte fr verbindliche, brgernahe Manahmen und ein strkeres politisches Engagement.

Die Europaabgeordnete Alessandra Moretti wies darauf hin, dass 90 % der Todesflle in der EU auf nicht bertragbare Krankheiten (NCDs) zurckzufhren sind, aber nur 2,8 % der Gesundheitsbudgets zur Verfgung stehen. Sie betonte die Notwendigkeit eines verbesserten Screenings und einer Aufstockung der Forschungsmittel.

In einer Grundsatzrede warnte Dr. Kremlin Wickramasinghe von der WHO Europe, dass Adipositas heute die fhrende Ursache fr Behinderungen in der Europischen Region ist und jhrlich zu 20.000 neuen Krebsfllen beitrgt. Er drngte auf durchsetzbare,systemweite Manahmen und betonte, dass freiwillige Leitlinien nicht ausreichend seien.

Wissenschaftliche Vortrge untermauerten den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Krebserkrankungen im Verdauungstrakt. Die Professoren Patrick Michl und Thomas Seufferlein erklrten, wie bergewicht durch chronische Entzndungen und Stoffwechselstrungen Krebs frdert. Dr. Jorge Amil Dias sprach ber die lebenslange Belastung durch Fettleibigkeit bei Kindern, whrend Professor Volkan Demirhan Yumuk eine multidisziplinre Betreuung forderte, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.

Professor Patrizia Burra, Vorsitzende der UEG Public Affairs Group, leitete die Diskussion zur Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Politik ber. Der Europaabgeordnete Tomislav Sokol von der European People's Party betonte, dass Fettleibigkeit ein gesellschaftliches Problem und kein individuelles Versagen sei, und forderte einen EU-weiten, gesamtgesellschaftlichen Ansatz hnlich wie bei der Tabakkontrolle. Die Diskussionsteilnehmer forderten eine strengere Regulierung der Lebensmittelvermarktung, EU-weite Verbrauchssteuern, einen breiteren Zugang zu Therapien wie semaglutide, ein frhzeitiges Screening auf Lebererkrankungen und ein strukturiertes Gewichtsmanagement nach Krebserkrankungen. Vor allem drngten sie darauf, Adipositas als eine chronische, multifaktorielle Krankheit anzuerkennen, die eine multidisziplinre Betreuung erfordert.

In einer offenen Fragerunde forderten die Teilnehmer die politischen Entscheidungstrger auf, wissenschaftliche Erkenntnisse mit den Erfahrungen der Betroffenen zu kombinieren, insbesondere derjenigen, die mit lebenslangen Erkrankungen zu kmpfen haben.

Der Europaabgeordnete Jerkovi griff dies sofort auf und schloss die Veranstaltung mit einem Aufruf zum Handeln: Statistiken sind niemals nur Zahlen; sie stehen fr Leben. Heute haben wir begonnen, die Punkte zu verbinden - jetzt mssen wir handeln."